Donnerstag, 17. März 2011

Land und Leute


Lange nichts mehr geschrieben, obwohl ich es versprochen hatte, naja man will halt nicht die ganze Zeit am Computer sitzen.
Will jetzt auf jeden Fall mal was über Land und Leute schreiben, bisher kamen ja fast nur Reiseberichte und der Sinn des Jahres ist es ja viel mehr in andere Kulturen einzutauchen. Fangen wir mal mit ein paar Fakten zu Namibia an. Ein riesiges Land, 3-mal so groß wie Deutschland und dann aber grade mal 2 Millionen Einwohner. Also Einwohnerzahl-mäßig fast mit unserem geliebten Saarland vergleichbar. Die Hauptstadt, Windhuk, ist etwa so groß wie Saarbrücken. Gründe für die spärliche Besiedlung sind hauptsächlich die Trockenheit und die Unwirtlichkeit des Landes. Die Größten Teile Namibias sind Wüste oder Halbwüste. Der Norden Namibias, in dem ich wohne und arbeite ist am allerdichtesten besiedelt, weil es hier eine Menge Wasser und eine zuverlässige Regenzeit gibt.
Die Hauptbevölkerung besteht aus verschiedenen Stämmen und Völkergruppen. Da wären Hereros, Nama, Damaras, San, Kaprivianer, Himba und Ovambos (ich hoffe ich habe niemanden vergessen). Ne ganze Menge an unterschiedlichen Ethnien (für grade mal 2 millionen Leute) und, vor allem, an Unterschiedlichen Sprachen. Das erklärt, warum die meisten Afrikanischen Staaten europäische Sprachen als Amtssprachen haben (Englisch, Portugiesisch, Französisch). Da sonst eine Sinnvolle Verständigung im Staatsapparat unmöglich wird. Ich glaube die einzigen Staaten die ihre eigene Sprache als Amtssprache haben sind Tansania und Kenia mit Suaheli.
Naja, die Größte Bevölkerungsgruppe sind die Ovambos, sie machen ungefähr 50% der Namibischen Bevölkerung aus, obwohl die meisten im Norden in der sogenannten Oshana-Region leben. In der Südafrikanischen Besetzungszeit hieß diese Region einfach Ovamboland. Es gibt auch noch eine Menge Ovambo Stämme im Süden von Angola. Der Wiederstand gegen die Südafrikanische Armee ging hauptsächlich von hier und von Exil Namibiern in Angola aus. So hat sich die SWAPO, die „ruling party“ gebildet. Die SWAPO regiert auch immer noch in Namibia und ist quasi unantastbar (meiner Meinung nach), da es die „Befreier“-Partei, mit Dr. Sam Nujoma an der Spitze war. Das Ganze mit dem Befreiungskampf hat sich Ende der Achtziger auf den Höhepunkt zubewegt. Zu dieser Zeit (da war doch was) gab es noch ein bisschen Ost-West Konflikt, die SWAPO hat den Osten um Hilfe gebeten, und diese auch teilweise bekommen! (der eine oder andere Kubaner lungert hier noch rum, Russen findet man auch ein paar). Die DDR hat sich damals bereit erklärt Waisenkinder aufzunehmen und zur zukünftigen Namibischen Elite auszubilden. Hier kürze ich jetzt mal ab und springe eben ins Jahr 89: Namibia wird unter Sam Nujoma unabhängig, die Mauer fällt, Ost-west Konflikt neigt sich dem Ende zu. Die DDR schickt die Kinder prompt zurück, die nun schon über Jahre dort Schulbildung (auf  Deutsch) etc. bekommen haben. Die Namibische Regierung konnte und wollte nicht viel mit ihnen anfangen wie es scheint, da man keine "Elite“ mehr gegen die Besatzer brauchte. (gab einen Interessanten Artikel in der Zeit darüber, ich suche mal den Link und reiche ihn für die nach die sich interessieren nach). So viel zur jüngsten Bewegenden Namibischen Geschichte und zu Deutschland und Namibia. Mit der Kolonialzeit fange ich jetzt nicht an.
Wie  ihr hoffentlich wisst, bin ich im hohen Norden von Namibia mitten in der Oshana Region, 80 km über der Etosha-Pfanne und nahe zur Grenze zu Angola. Wie schon gesagt leben hier die meisten Menschen im Land und dem entsprechend hab ich viel Glück hier zu sein, denn abgesehen von den Städten ist Namibia quasi Menschenleer. Und hier oben wimmelt es nur so von kleinen und Größeren Städten. Der Grund für die dichte Bevölkerung ist, denk ich mal, der Wasserreichtum, da hier jede Menge Wasser aus Angola runterkommt (und es auch grade echt hart regnet). Nach Angola würde ich auch mal gerne rüber, aber die Grenze ist wohl korrupt, es ist also schwierig  für mich ein Visum zu bekommen, und (wie man hier so schön sagt) „the roads are messed up“. Für die die dort nicht so belesen sind, in Angola hat bis vor 9 Jahren ein ziemlich krasser Bürgerkrieg gewütet.
Zurück zu den Ovambos: Sprache ist Oshiwambo. Fast alle Wörter fangen irgendwie mit O’s, Oshi’s etc. an, auf jeden Fall eine sehr O-haltige Sprache. Grundkenntnisse hab ich mir schon angeeignet, und es kommt immer gut an wenn der Shilumbo ein bisschen Oshivambo auspackt, vor allem hört das Tuscheln auf!
Gastfreundschaft steht hier ganz hoch, so wie ich das mitkriege. Wenn man was zu geben hat gibt man es. Wir haben zum Beispiel letzte Woche mit der Arbeit ein paar Homevisits in ein paar Dörfern auf einmal gemacht: Soll heißen: medical advise, vor allem AIDS und Tuberkulose betreffend und die nötigsten Medikamente geben, die wir von der Regierung bekommen. Die Arbeit machen meistens Freiwillige vor Ort deswegen kann ich leider nicht so oft mit. Naja auf jeden Fall haben wir in fast jedem Dorf Saft vom Marula Baum bekommen (geht mal ins Edeka und holt euch Amarula, schmeckt wie baileys). Er war noch nicht gegart, oder nur leicht. Ein paar Wochen später und wir hätten alle ziemlich einen drin gehabt. Kommt vielleicht noch :D.

 Wasserpolitik ist hier auch so eine Sache. Die Qualität des Wassers, das ich hier trinke ist mit der Französischen vergleichbar, evtl. sogar noch besser. Aber das Wasserversorgung in Windhuk fällt immer schwerer, da die Stadt dauerhaft wächst, Urbanisierung und so…

Dann muss man natürlich noch aufs Essen zu sprechen kommen. Da reicht ein Stichwort: Fleisch. Zu einem guten Gericht muss der Teller zu 2/3 voll mit Fleisch sein. Kein Land für Vegetarier. Aber wenn man mal das Wildfleisch probiert wird jeder Vegetarier zum Karnivor.
Meistens gibt’s aber „meat n pap“: Gegrillte (alle möglichen) Teile vom Rind mit Mahangu(Hirse) Brei, der ziemlich gut stopft.

Um nochmal auf die Sprachen zu sprechen zu kommen. Die meisten mit denen ich zu tun habe können mehr oder weniger gut Englisch, in den Städten, bei den Jüngeren wird English auch mit Oshiwambo gemixt gesprochen, deswegen kann ich so ganz gut mithalten, aber das senkt natürlich auch die Motivation die Sprache zu lernen. Ausserdem können die meisten hier eine Menge anderer Sprachen, wie Portugiesisch, Afrikaans, Damara, Nama, otjiherero usw. usw. Ich glaube Damara und Nama haben Klicklaute, das macht den ganzen Spaß auch noch einmal Schwieriger zu lernen. Ausserdem muss ich leider das Klischee der Verwechslung von „R“s und „L“s im Englischen bestätigen, die viele Leute beim reden nicht bemerken. Ist dennoch eine recht amüsante Sache, wenn man mal darauf achtet. So wurde schon aus der „Election“ unbemerkt die „Erection“ oder aus „bring bring!“, „bling bling“ :D :D

Ruancana

Um noch mal kurz darauf zu sprechen zu kommen was hier so abging. Ehrlich gesagt gar nicht mal so viel, man geht am Wochenende feiern und die Woche drauf wieder Arbeiten, zwischendurch schaut man Fußball in einer Bar. Meistens Champions oder Premier League, wenn man Glück hat auch mal Bundesliga. Aber Premier League ist hier ganz groß! Zu diesem Zweck hat Mister Alpha von der Alpha Bar sogar mal endlich einen neuen Fernseher besorgt! Dazu kommt noch, dass regelmäßig Fußball Turniere vor der Alpha Bar ausgetragen werden. Das merkt man spätestens an den Vuvuzelas. Bin jedoch immer noch ein extrem gammliger Fußballspieler, da bleib ich lieber bei Basketball…
Letzten Monat haben wir es dann auch noch geschafft nach Ruancana an die Grenze zu Angola zu fahren, wo es ganz schöne Wasserfälle gibt. Die sieht man aber nur wenn man Glück hat da kurz vor ihnen ein Großer Damm mit Wasserkraftwerk steht (der große Teile Namibias mit Strom versorgt). Auch unser Wasser wird von dort heran gepumpt. Wir hatten auf jeden Fall Glück und es war ziemlich viel Wasser da. Ziemlich beeindruckende Fälle. Dumm war nur, dass wir die Treppe nicht gefunden haben mit der man hinab zum Wasser Steigen kann. Sind dann irgendwie über Stock und Stein runter. Die eine oder andere Hose hatte auf jeden Fall einen Riss von den Spitzen Steinen :D. Bis dahin wussten wir noch gar nicht von der Existenz der Treppe. Umso mehr haben wir uns geärgert als wir sie gefunden haben. Sind dann mit Eric, der Amerikaner mit dem wir hingefahren sind, ein bisschen in den Fällen rumgeturnt. Und konnten uns dann irgendwann von den un-touristischen Fällen, die wir Teilweise nur für uns hatten, lösen. War schon n cooler Trip. Spannend wurde es, als wir nicht ganz wussten ob wir in Angola oder in Namibia waren, aber wurden von anderen Besuchern beruhigt, dass wir noch in Namibia wären. Anscheinend sollte man trotzdem aufpassen und auf dem Weg bleiben, da die Angolanischen Grenzer ihr Gehalt wohl sehr unregelmäßig bekommen, und ein Oshilumbo ohne Visum für Angola bestimmt gut zahlen würde…
Anbei Bilder zum Wasserfall Trip
Grüße 




Montag, 31. Januar 2011

Tour durch den Sueden

Die Tour durch den Sueden die wir gemacht haben, hat gewissermassen an Heiligabend angefangen. Haben uns am 24. morgens in den Minibus nach Swakopmund gesetzt. In Swakop angekommen, konnte man erstmal feststellen, dass die Innenstadt eine Mischung aus Deutschland, Holland und Suedfrankreich ist. Aber allein die Namen der Firmen, der Gastronomie und der Strassen (Klempnerei Werner, Brauhaus, Apotheke soundso) haben einen dann doch schon mental nach Deutschland versetzt. Haben dann eine Woche dort mit den anderen Freiwilligen (bei denen wir auch gewohnt haben), gechillt, gefeiert, sich an den Strand gelegt, an dem wir auch (very lucky) Delphine und Seeloewen gesehen haben. Silvester wurde dann auch nochmal dick am Strand Party gemacht, aber das ist eine andere Geschichte. Wichtig zu erwaehnen ist auf jeden fall der ziemlich feine Springbok der gegrillt wurde!

Irgendwann, ein paar Tage nach Neujahr, haben wir dann das gemietete Auto abgeholt und haben uns zu 5t auf die Socken in die Namib Wueste gemacht (Rote Duenen, Grosse Berge, Wueste, schaut euch die Bilder an). Die Fahrt selbst war schon ein Abenteuer weil die Strasse laenger nicht renoviert, wir das falsche Auto fuer so was hatten, und dazu noch eine enorme Tieflage hatten! Dafuer ist die Strecke aber sehr schoen ;). Zu allem Ueberfluss hat es dann auch noch geregnet. In der bloeden Wueste regnet es einmal im Jahr, und natuerlich dann wenn wir kommen... Naja habens dann auch irgendwann wieder auf die Teerstrasse geschafft und sind dann zum Fish River Canyon gefahren (2t groesster Canyon der Welt oder so) Ziemlich beeindruckende Sicht! nur leider haben wir dort unsere hintere Stossstange verloren. War ein bisschen bitter aber das Auto ist noch gefahren. Vom Canyon sind wir dann schnell wieder auf die Teerstrasse gerusht weil ein Sturm aufgezogen ist. Zu guter Letzt sind wir uns dann noch Kalahari Duenen anschauen gegangen, was ein bisschen ernuechternd war nachdem man einmal durch die Namib Wueste getappt ist. Die letzte Nacht haben wir an einem See Suedlich von Windhuk gecampt, und Oryx gegrillt. Geschlafen wurde natuerlich ausschliesslich im China Shop Zelt, was bei dem Regen unvorteilhaft war, und das Zelt hat jetzt auch schon fast den Geist aufgegeben gehabt.

Die Abgabe des Autos in Windhuk war ein bisschen stressig, wegen der fehlenden Stossstange und Versicherungsangelegenheiten. Bisher habe ich mal nichts mehr von der Vermietung gehoert... Mal sehen wie das ausgeht.
Nach 2 Tagen in Windhuk (in denen wir ein bisschen gefeiert haben, aber stellt euch Windhuk so gross vor wie Saarbruecken) gings dann los zum Seminar mit 20 anderen Freiwilligen. War auf jeden Fall ziemlich spassig zumal ein Pool am Start war und man Flunken konnte. Der Inhaber des Hotels war ein alter Oesterreicher der den ganzen Tag World of warcraft gezockt hat :D.

Dannach ging es dann nochmal fuer eine Nacht nach Windhuk und dann wieder ab in den Norden. Nur das Minibus fahren, beziehungsweise einen zu bekommen ist auch ein Abenteuer. Man faehrt mit dem Taxi nach Katutura (das Township von WH) zu der Busstelle. Sobald die Busfahrer ein Taxi sehen geht das Gerangel los, jeder will die Kunden haben, ein Rumgeschubse etc. auf jeden Fall wollten mehrere Male Leute unsere Taschen aus dem Fahrenden Taxi nehmen um sie zu ihrem Bus zu bringen worauf Kira und ich aus dem fahrenden Taxi springen mussten um die Taschen und den Kofferraum zu verteidigen. Im Endeffekt haben wirs ueberlebt und sind heile wieder angekommen :D

Ein Bericht ueber letztes Wochenende und die Regenzeit folgt die naechsten Tage!

Mittwoch, 19. Januar 2011

Ab in den Sueden

 
 Deathvlei in der Namibwueste

Fish River Canyon
Sossusvlei (Namib Wueste)
Im Naukluft gebirge
Sonnenuntergang bei Aus
"mit einem deutschem Auto waere euch das nicht passiert" :D

Rote Duenen der Namib Wueste
Kurz nach Sonnenaufgang auf einer roten Duene



Da ich noch nicht wirklich dazu gekommen bin, einen kleinen Bericht zu schreiben, kommen nun erstmal ein paar Bilder. Der Bericht folgt die Tage

Dienstag, 14. Dezember 2010

Von Safaris, Hochzeiten und Eselreiten

Lagebericht:
Wir nähern uns Weihnachten, und da ich grade Zeit habe schicke ich mal schnell einen kurzen Bericht über die letzten 2-3 Wochen:
Da ich schon Bilder Hochgeladen habe, wisst ihr ja, dass wir vor 2 Wochen übers Wochenende in Etosha, dem größten Nationalpark Namibias waren. Safari machen undso. Da wir kein Auto haben und wir keinen Vermieter finden, hat sich eine Kollegin von Ina (GTZ) ein Herz genommen und hat uns über das Wochenende begleitet bzw. uns gefahren.
Am Parkeingang wurden wir dann sogar freundlicherweise darauf hingewiesen, dass wir nicht einmal den vollen Touristenpreis blechen müssen sondern weniger als die Hälfte, da wir über ein halbes Jahr hier sind und folgedessen als Namibier zählen würden. Stark!
Den Rest des Tages haben wir mit Gamedrives verbracht. Wir hatten nur ziemlich Pech das es genau ein Tag bevor wir gekommen sind, in Etosha geregnet hatte. Etosha wird nämlich in der Trockenzeit sehr sehr sehr trocken so dass es nur noch ein paar Wasserlöcher gibt und man sich im Prinzip nur an ein Wasserloch setzen und warten muss, bis man jedes Tier mal gesehen hat.
Das ging bei uns nicht mehr, da nach dem Regen das Wasser überall war also sind wir auf gut Glück losgefahren… Mit einer recht guten Bilanz: haben eigentlich abgesehen vom Leopard und Gepard so ziemlich jedes Tier gesehen was dort so rumwuselt. Sogar ein halbes Zebra am Straßenrand + Löwe der sich dahinter im bush versteckt hat. Naja irgendwann am ersten der beiden Tage sind wir dann in unserem Camp angekommen und haben unser Chinashop-Zelt aufgebaut. Das Camp hat eine Wasserstelle, die nachts beleuchtet wird. Dort haben wir uns dann hingesetzt und gleich mal ein Black und White Rhino gesehen, die sich gar nicht mal so gut verstanden haben. Später kam noch eins hinterher und andere Viecher sind auch noch rumgesprungen aber so ein Nashorn ist schon cooler gewesen.
Sobald wir dann im Zelt gelegen haben wir den ersten Donner gehört und mussten auch bald ins Auto flüchten da unser Zelt dem Regen nicht Standgehalten hat.
Am nächsten Tag auf dem Rückweg wurden wir kurz von 2 Elefanten eingekesselt (einer vor uns  und einer hinter uns auf der Strasse). Wie habens trotz offensichtlicher Drohgebärden überlebt.
Montag gings dann wieder auf die Arbeit, von der es eigentlich nicht viel Neues gibt. Haben ein  Jahres Abschlussfest gehabt, mit grillen und wichteln etc. So bin ich auch an meine modischen Adiletten gekommen! Ansonsten ist dort alles beim alten, chillen, hoffen das es bald mal wieder was zu tun gibt etc., um 5 heim gehen und weiter chillen und in der Regel um 7 Basketball spielen (wenn es nicht regnet).
Ziemlich cool war eine Hochzeit zu der mich ein Kollege vorletzte Woche mitgenommen hat. Die Feier war im Bush, im Dorf des Bräutigams. Jede Menge Leute waren am Start und haben geschlemmt wie sau. Um Benni (eed) von der Hauptstraße abzuholen, bekam ich kurzerhand einen Autoschlüssel zugeworfen. Das war im Endeffekt dann doch keine so gute Idee da ich mich prompt im Busch verfahren und kurz danach stecken geblieben bin. Aber aus allen Dörfern um das(gut getarnte) Schlammloch kamen direkt ein paar Leute und haben mir beim Rausschieben geholfen. Super freundlich einfach nur. Naja dann schnell das Auto an einem Wasserloch saubergemacht, Benni abgeholt und auf der Hochzeit ordentlich gegessen. Bei so einer Hochzeit gibt es nämlich mehr zu Essen als die ganze Hochzeitsgesellschaft überhaupt essen kann, und dazu war der Koch noch beruflich der Chefkoch eines Hotels. Es wurden glaub ich 4 Rinder, Ziegen und Unmengen Hühner geschlachtet. Am Ende wurden noch übrig gebliebene Kuhbeine auf Pick-ups verladen. Abends gings dann wieder nach Ongwediva. Dort wurde erstmal verdaut und der nächste Wochenendtrip geplant. Letztes Wochenende war nämlich ein langes (Freitag war Human Rights Day). Auf geht’s! Donnerstag nach der Arbeit ab in den Minibus nach Otjiwarongo und von Dort aus zum Waterberg Plateau Park! Wer vorher vom Waterberg noch nix gehört hat: Dort fand die Entscheidungsschlacht zwischen den Hereros und den Deutschen 1904 statt.
Zusätzlich ist es ein wirklich schöner Nationalpark. Nur leider nicht mit dem Auto befahrbar, also gings vom Camp aus zu Fuß auf den Waterberg. War echt ein ziemlich schöner Trip.
Haben dann dort auch noch andere Freiwillige besucht (in Okakarara). Dort haben dann Benni und ich rausgefunden, dass es doch nicht geht, sich auf einen Esel zu setzen und ihm eine Karotte vor die Nase zu hängen damit er läuft. Die Esel hier mögen einfach keine Karotten, aber was solls, Hauptsache mal probiert. Dafür kam dann ein Kind das sich einfach dazugesetzt und den Esel angetrieben hat.
Naja und nun nach weiter Strecke wieder back in Ongwediva, nächste Woche geht’s über Weihnachten und Silvester nach Swakopmund!

                     (Waterberg)   Sicht vom Camping platz aus
 Ausblick nach dem Aufstieg

Mittwoch, 1. Dezember 2010

Etosha! (es hat geklappt!)

Da ich bisher nicht genug Zeit hatte einen Bericht zu Etosha zu machen wueder ich sagen: 
Lassen wir die bilder sprechen:

  Namutoni Camp, war mal ne Deutsche Grenzstation
 Oryx
 Ministrauss....
 ...und seine Familie
 Loewen direkt an der Strasse


 
 Expeditionsleiter in der Etoshapfanne




 Ein Elefant vor dem Auto, einer dahinter...



 totes zebra, vom loewen erlegt der irgendwo hintendran im bush liegt



 Nachts, am halali Wasserloch
Black Rhino, White Rhino (mit Meinungsverschiedenheit) und Hyaene

Mittwoch, 24. November 2010


Lange nichts mehr von mir hier hören lassen, ist irgendwie anstrengend nen Blog aktuell zu halten. Nach Etosha sind wir übrigens immer noch nicht gekommen, nach 5 oder 6 mal planen zähl ich inzwischen nicht mehr mit. Dieses Wochenende versuchen wirs nochmal, aber ob es wirklich funktioniert wird sich zeigen. Meistens wurden wir bisher von den Leuten die ein Auto hatten versetzt (ohne kommt man ja schlecht hin und um ein Auto zu mieten muss man mindestens 23 sein).
Von der Arbeit gibt es hier auch nichts neues. Hauptsächlich ist sie durch Langeweile und Nichtstun bestimmt, was der Arbeitsmoral auch nicht grade guttut. Wenigstens habe ich jetzt Freitag nachmittags die basketballgruppe für Kinder einigermaßen fest. Es heißt sobald Geld kommt können wir ein Projekt (Aids Prevention, Home based care oder Orphan and Vulnerable Children) joinen, das sollte schon Anfang letzter Woche geschehen… African Time undso... Ich rechne nicht damit das es vor Januar ernsthaft was zu arbeiten geben wird.
 Jetzt geht auch langsam die Urlaubsplanung für Weihnachten und Silvester los. Das meiste davon wird sich wohl in Swakopmund (auch Klein-Deutschland genannt) und im Süden von Namibia abspielen. Ist schon n gutes Stück zu fahren für uns, da wir ganz im Norden im sog. Ursprünglichem vom Tourismus weitgehend unberührtem Namibia sind, an der Grenze zu Angola. Es regnet auch immer öfters, man kann schön (vor allem Nachts wegen den Blitzen) von weitem die Gewitter von allen Seiten auf sich zu kommen sehen.
Die größte Freizeitgestaltung die ich bisher habe ist Basketball, da der platz bei uns um die Ecke abends beleuchtet ist (wenn man bezahlt versteht sich). Was anderes kann man nach der arbeit auch nicht groß machen da wir ja bis um 5, trotz Unterbeschäftigung, da bleiben müssen… Bin zwar nicht annähernd so gut wie Jungs die hier zocken aber man arbeitet dran ;).
Die Wochenenden nehmen ihren Verlauf öfters Richtung Grillen bei uns im Garten. Dort haben wir uns eine kleine Grillstelle eingerichtet. Ansonsten ziehts uns eigentlich sonst immer in die Alpha Bar oder sonst irgendein Shebeen (bzw. Cuca shop, die eigentlichen übersetzungen für eine Bar hier). Die Preise hier sind ja wie gesagt lange nicht so wuchernd wie in Schland. Bei nem liter Cola bzw. Bier für ~10 N$ (~1 €) kann man sich eigentlich nicht beschweren. Sollte man mal in Deutschland einführen! Man muss dann auch n bisschen aufpassen wenn alles so „billig“ ist ;)
Ansonsten nicht viele Neuigkeiten aus der Ferne, also wahrscheinlich doch aber ich habs nur mal wieder vergessen. :D

Donnerstag, 4. November 2010

shootin some Bballs outside of schools


(30.10.10)
So, endlich mal wieder was zu berichten… Die Woche im Center war bis auf „Miss Ongwediva“ eher wenig ereignisreich, chillen, Schwimmkurse, n bisschen rumfahren, ab und zu was tippen oder kopieren. Freitagabend war dann die jährliche Miss Ongwediva Wahl, die wir unser Center organisiert um sich selbst n bisschen besser zu finanzieren. Wir haben eine große Eventhalle die sonst immer am Wochenende vermietet wird, dort hat auch miss ongwediva stattgefunden. War jetzt nicht so spannend aber war mal lustig zu sehen wie die Leute hier auf Tanzgruppen steil gehen. Zwischen den miss runden waren halt immer verschiedene Tanzgruppen gelegt und die meisten Leute waren echt  nur wegen denen da und sind bei den Auftritten verrückt geworden. Dann gabs auch grade noch ne Schlägerei auf Namibisch. Erinnert n bisschen an Wrestling…. Aber wer legt sich mit nem security an der ne knarre hat ?! ( Die Türsteher setzen hier eher auf Schusswaffen als auf Muskeln). Ich hab den Anfang vom Abend am Grill gestanden und ge“braai“t  (so heißt das hier, afrikaans oder so). Außerdem habe ich diese Woche von, Pondo der bei Kira im anderen Center arbeitet erfahren, dass ein Trainer Vom Deutschen Basketball Bund nach Oshakati kommt und 3 Tage lang Bball Training und Grundsätze zum Coaching gibt, um Basketball in Namibia populärer zu machen! Hab ich mir heute(Samstag) mal schon mal nicht entgehen lassen, ging von heute Morgen bis um 5 Uhr nachmittags und damn! Isses krass um 12 uhr mittags in der Sonne bei 38-40 Grad zu zocken. Hat trotzdem megaspaß gemacht, bin fjeden morgen nochmal am Start! Hab auch endlich n paar richtig coole Kerle kennengelernt die immer auf dem Platz bei mir um die ecke zocken(so nah wie landwehrplatz in schland)! Ab jetzt wird wieder ordentlich Sport gemacht! Blöd war nur, dass ich meine Schlüssel vergessen hab und die Mädels woanders unterwegs waren, deswegen hab ich bei King Pizza gechillt um Pommes zu Essen, und auch grad nochmal die Basketballer getroffen. Naja jetzt gibt’s gleich noch n Gute Nacht Bierchen in der Alpha bar. Und morgen nochmal sporten. Morgen mach ich mal weiter mit den Artikel, hab bestimmt noch was vergessen.

(03.11.10)
So, um den Bericht abzuschließen erzähl ich mal gerade noch vom Rest vom Wochenende und dem Anfang der Woche:
Sonntag war ich nochmal Basketball zocken ging nicht ganz solange (9:00 bis 14:00) dafür aber abends nochmal in Ongwediva als die Sonne schon weg war, dann ist das echt deutlich erträglicher. Der Deutsche Basketballbund hat auf jeden Fall mal 50 Bälle 2 Körbe, Hemdchen, Hütchen und n paar Ballpumpen gespendet. Das Material wird von Pondo verwaltet der die Bälle undso dann quasi an die verleiht, die eine Mannschaft aufbauen und Coachen wollen. Waren ja n paar richtig gute Spieler am Wochenende da bei denen ich mir vorstellen kann das die das echt gut hinkriegen. Ich hatte ja auch so oder so geplant mit dem OVC-Programm eine kleine sportgruppe aufzubauen, und da jetzt das Basketbälle zum ausleihen da sind, wollte ich am Freitag mit ein paar kindern reden die alt genug sind damit dann auch möglichst anfangen können. Bekomme dann noch Unterstützung von nem Rastafari der recht gut in Bball sein soll. Bin ja jetzt nicht der megaprofi aber die Kinder wissen ja noch gar nichts, also kann ich ja mal das vermitteln, was ich kann. Heute ( Mittwoch ) Kam auch unsere Weltwärtsmanagerin zu Besuch, um sich unser Projekt anzuschauen und nach neuen Projekten im Norden von Namibia zu schauen, da wir ja so ziemlich die einzigen hier oben sind, der Norden jedoch von den Menschen und der Kultur her viel Spannender ist. Kamen dann auch endlich mal in ein richtiges Gespräch mit unserer Chefin: Im Moment gibt es wohl nicht wirklich viel zu tun weil das Center nach wie vor starke Geldprobleme hat, da aber nächste Woche wieder ein bisschen Kohle reinkommt, werden die Projekte wieder gestartet und es gibt wieder was zu tun. Das heisst für uns das wir uns mal in ein Projekt (OVC, Homebased Care, HIV-prevention) richtig einarbeiten können und auch mal rotieren können. Also organisieren und aktiv mitarbeiten (wie ich jetzt zum Beispiel mit dem Basketball ding). Ob das nächste Woche schon klappt sei mal dahingestellt aber Hauptsache es kommt mal in die Gänge und wir sitzen nicht mehr so die zeit ab. Es ist weiterhin geplant das wir am Wochenende mit einem Schweitzer nach Etosha für die Safari fahren, aber das klappt wohl nur wenn er spontan nicht am Wochenende arbeiten muss. Wäre bitter wenn es nicht klappt weil die Wahrscheinlichkeit dass es regnet immer größer wird und unser Zelt  aus dem Chinashop (auf dem steht das 6 Leute reingehen aber wir 3 grade so reinpassen, diese Chinesen :D) bestimmt keinen Tropfen Wasser abhält!

                                                           Benni Pondo und Peter

                                                     Klassenraum an einem gymnasium
                                                        Kral
                                                     Ziegenstall

                                                    Traditional drink